Parallelen - Reden über das gute Leben - Homo Medius - Mensch-Ding-Beziehungen

Sonntag, 20. November 2022 - 10:30

Die Beziehungen des Menschen zu den Dingen in unserer modernen Informationsgesellschaft sind das Thema des Gesprächs mit dem Wissenschaftler Simon Ganahl und dem Sammler Reinhard Häfele.
Die Kunsthistorikerin Margarete Zink fragt ihre Gäste, was es für sie bedeutet, in einer zunehmend von audiovisuellen Medien bestimmten, offenen Welt die analogen und digitalen Dinge auszusortieren oder aufzubewahren und sich auf diese Weise der eigenen Identität, der Vergangenheit und der Zukunft zu versichern.

Welche Faktoren bestimmen die neue Spezies, den „Homo Medius“? Was für eine Rolle spielen Archive und Museen für unsere Beziehungen zu materiellen, analogen Dingen? Wie gehen wir demgegenüber mit virtuellen, digitalen Dingen um? Damit gemeint sind meist audiovisuelle Kommunikationsmedien und deren technische Voraussetzungen, die im Unterschied zu realen Objekten und Artefakten nicht so leicht greifbar und einordenbar scheinen.

Gäste:
Simon Ganahl, Literatur- und Medienwissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt zu Digital Humanities an den Universitäten Wien und Liechtenstein sowie Fachhochschule Vorarlberg, https://campusmedius.net
Reinhard Häfele, Sammler mit Schwerpunkt Grammophone und Phonographen, Museumswelt Frastanz Idee & Moderation, Vorarlberger Museumswelt Frastanz

Margarete Zink, Projekt- und Ideenentwicklerin, Interviewerin, Kuratorin

Artwork Daniela Fetz, „Momente festhalten“, Serie mit digitalen Fotocollagen, 2011, www.danielafetz.com

Simon Ganahl forscht und lehrt als Literatur- und Medienwissenschaftler mit einem Fokus auf Digital Humanities an den Universitäten Wien und Liechtenstein sowie der Fachhochschule Vorarlberg. Er leitet das digitale Mapping-Projekt Campus Medius und gibt die referierte Open-Access-Zeitschrift Genealogy+Critique heraus. Nach kultur- und sozialwissenschaftlichen Studien in Wien, Hamburg und Zürich promovierte er in Kommunikationswissenschaft (2009) und in Deutscher Philologie (2012) an der Universität Wien. 2012/13 war er Gastforscher an der School of Media Studies der New School in New York und 2016 Gastdozent am Center for Digital Humanities der University of California, Los Angeles (UCLA). Seine Forschungsarbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Schrödinger-Stipendium des österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Ausgewählte Publikationen: Campus Medius: Digital Mapping in Cultural and Media Studies (transcript 2022); Karl Kraus-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung (hg. mit Katharina Prager, Metzler 2022); Karl Kraus und Peter Altenberg: Eine Typologie moderner Haltungen (Konstanz University Press 2015). https://www.germ.univie.ac.at/simon-ganahl

Reinhard Häfele: Die Sammlerleidenschaft ist dem 1955 in Hohenems geborenen und in Frastanz beheimateten Reinhard Häfele in die Wiege gelegt worden: Sein Vater war – wie auch der Großvater – ein begnadeter Handwerker, der etwa alte Uhren wieder in Stand setzte und eine beträchtliche Anzahl von Zeitmessern aus diversen Epochen sein Eigen nannte. Die Mutter fokussierte sich auf religiöse Volkskunst. Mit dem Sammeln von Grammophonen und Phonographen hat Reinhard Häfele im Jahr 1976 begonnen. https://allerhand-magazin.at/es-begann-mit-leichen/

Margarete Zink, Mag. phil., geboren 1974 in Feldkirch, lebt in Rankweil in Vorarlberg. Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien und Université Libre in Brüssel. Mitarbeit bei Knoll Galerie, Wien und Budapest und bogner.cc Büro für Museumsplanung in Wien. Seit 2008 selbständige Tätigkeit mit Schwerpunkt auf Redaktion, Kommunikation, Kunst, Kooperationen. Seit 2011 projektbezogene Kooperationen in Vorarlberg als Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin, Archivarin und Interviewerin bei Oral History-Projekten, Kooperationspartner: Stadtarchiv Dornbirn, Stadtarchiv Feldkirch, Wirtschaftsarchiv Vorarlberg, Gemeindearchiv Rankweil, Stadtmuseum Dornbirn, S-MAK Lustenau.

Simon Ganahl
Reinhard Häfele _ Foto von Christa Engstler