Schallwende-Porträtkonzerte 2024: Flora Geißelbrecht, Wolfgang W. Lindner und Martin Skamletz

Samstag, 14. September 2024 - 19:30

Moderation: Anselm Hartmann

Flora Geißelbrecht
Vertonung von Switters-Gedichten
Kammermusikalische Besetzung

Wolfgang W. Lindner
„Der spielerische Moment, der homo ludens sozusagen, ist ein wichtiges Kriterium. Musik kann/soll auch Spaß machen und ich möchte für die Menschen schreiben. Für mich ist der menschliche Aspekt sehr wichtig. In meinen Kompositionserläuterungen lasse ich gerne Dinge offen, was jedoch nicht meine kompositorische Arbeitsweise betrifft, denn jede Note ist wohl überlegt. Das ist zwar gegen den Zeitgeist, denn alles muss erklärt werden. Ein englischer Musikkritiker sagte einmal, „Kunst ist das, was Kunst verbirgt“, dieser Satz ist mir sehr tief gegangen. Musik hat für sich so viele Möglichkeiten und Facetten, dass ich nichts darüber hinaus Gehendes brauche. Was immer das Verborgene ist, ob Mystisches oder Religiöses, für mich ist die Kunst sehr stark dort verhaftet.“
Wolfgang W. Lindner auf https://mudok.at/

Keine Grenzen - "Gedichte aus dem Gefängnis" der iranischen Dichterin Mahvash Sābet. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Bahá’í-Religionsgemeinschaft, sitzt sie im Iran seit vielen Jahren im Gefängnis. (Uraufführung) ca. 19'
Besetzung: Mezzosopran, Flöte (auch Picc.),Klar.(auch Bklar.),Fg.,Vl.,Vla.,Vlc.,Klav.
Fünf Annäherungen - Klavier Solo, 10´

Martin Skamletz
" Musik ist in meinem Verständnis nicht mit einem notierten Werk und auch nicht mit seiner Aufführung zu identifizieren, sondern letztlich das, woran sich die Anwesenden erinnern, wenn die Aufführung verklungen ist. In diesem Sinne verstehe ich die Arbeit einer Komponistin oder eines Komponisten – zumindest in dem stark reglementierten Umfeld der vokal-instrumentalen Musik klassischer Tradition, für das ich mich entschieden habe – als einen indirekten Prozess: Letztlich geht es für mich darum, auf Basis möglichst umfassender praktischer Vertrautheit mit den Bedingungen von Produktion und Rezeption geeignete Vorlagen zu liefern, die allen Beteiligten auf dem Podium ein derart engagiertes und konzentriertes Miteinander im Musizieren ermöglichen, dass sich möglichst viel von ihrer gemeinsamen Energie auf die Zuhörenden übertragen kann."
Martin Skamletz auf https://mudok.at/

«si jamais» für Klavier, Flöte, KlarineEe, FagoE, Violine, Viola und Violoncello (2023), ca. 12’
N. N. (Klavier), Janus Ensemble Wien «once» für Gitarre (2020), ca. 2’
Mirjam Fässler (Gitarre) kurzes neues Klavierstück (2024), ca. 4’
N. N. (Klavier) «soEo voce» für Mezzosopran, AlKlöte/Piccoloflöte, BassklarineEe, FagoE, Violine, Viola und Violoncello (2024), ca. 8’
Mirjam Fässler (Mezzosopran), Janus Ensemble Wien

Interpret:innen: Janus Ensemble
Klavier – Christian Heitler
Flöte/Picc. – Annegret Bauerle
Klar/Bassklar – Benjamin Jagec
Fagott – Matthias Kronsteiner
Violine - Joanna Lewis
Viola - Lena Fankhauser
Cello – Melissa Coleman
Dirigat – Christoph Cech

Klavier - Yunus Kaya
Mezzosopran - Mirjam Fässler

Biographien:

"Flora Geißelbrecht, geboren 1994, ist eine österreichische Komponistin, Interpretin, Performerin und Texterin. Ihr besonderes Interesse gilt der Musik unserer Zeit und der Musik des Moments sowie der musikalischen und interdisziplinären Interaktion. Oft setzt sich ihre Musik mit Text, Sprache oder Stimme auseinander. Als Bratschistin trat sie mehrfach solistisch bei Wien Modern und im Ensemble (z.B. Ensemble Modern, RSO Wien, Black Page Orchestra, Studio Dan) beim Unsafe and Sounds Festival, Impuls Festival oder den Wiener Festwochen auf. 2020/2021 war sie als Mitglied der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt tätig. Ihre Werke wurden von Festivals wie der Styriarte und Interpret*innen wie dem Arnold-Schönberg-Chor, dem Ensemble Kontrapunkte, dem Ensemble Reconsil oder dem Max-Brandt-Ensemble in Auftrag gegeben und zur Uraufführung gebracht. Seit 2020 tritt sie mit ihren Soloprogrammen für Bratsche und Stimme auf und wurde unter anderem mit dem Berlin Prize for Young Artists 2021 ausgezeichnet."
https://db.musicaustria.at/node/202421

Wolfgang W. Lindner, geb. 1952 in Göfis/Vbg., Ausbildung am Mozarteum (Salzburg), Musikhochschule München (Meisterklassendiplom bei Prof. Karl Peinkofer), Kompositionsstudium bei Wilhelm Killmayer und Herbert Willi, spielte in vielen Spitzenorchestern (Staatsoper-München, Symphonieorchester des bayr. Rundfunks, etc), Staatsorchester St. Gallen, Symphonieorchester Vorarlberg; Pauker im Kammerorchester „Arpeggione“, 10 Jahre Mitglied des „österr. Ensemble für neue Musik“, Jazzvibraphonist, Kammermusik, viele CD-Einspielungen, zahlreiche Tourneen im In- und Ausland Gründer von „VorAllPercussion“; Unterrichtete am Landeskonservatorium Vorarlberg Schlagzeug, zur Zeit vor allem als Komponist tätig. Aufführungen: Wiener Musikverein, Tonhalle St. Gallen, Fürstentum Liechtenstein, Süddeutschland, Bodenseeraum, Niederösterreich. Kompositionsaufträge für Bühnenmusik (Kinder- u. Jugendtheater), Kammerorchester und Ensembles. Forum Feldkirch, Arpeggione Kammerorchester Hohenems.

Martin Skamletz, geboren 1970 in Bludenz, aufgewachsen in Feldkirch und Dornbirn, studierte Musiktheorie, Querflöte und Traverso in Wien und Brüssel, Unterrichtstätigkeit mit Stationen beim Schweizerischen Musikpädagogischen Verband, an der Musikhochschule Trossingen und am Vorarlberger Landeskonservatorium, seit 2007 Leiter des Instituts Interpretation und Dozent für Musiktheorie an der Hochschule der Künste Bern, Realisierung von Forschungsprojekten und Publikationen, Mitwirkung in Konzerten auf historischen Instrumenten, 2018 CD-Aufnahme "Cherubini in Wien" mit dem Concerto Stella Matutina, Kompositionen seit den frühen 1980er-Jahren, spätes Studium bei Herbert Willi mit Abschluss 2021. www.skamletz.ch

Flora Geißelbrecht
Wolfgang Lindner
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